Geschichte der Familie Ferazin

Vorwort

(von Johann Ferazin, Regierungsrat i. R.)

Fühlte sich der Verfasser nachstehender Familiengeschichte wohl schon von Jugend auf hingezogen zur Heimathkunde, so erlaubten ihm doch nicht die seine volle Arbeitskraft in Anspruch nehmenden Dienstgeschäfte in Ingolstadt Hauptbahnhof (1901 - 1907) durch einen seine Familienchronik bearbeitenden Freund, den jetzigen Regierungsrat Vergho, ebenfalls italienischer Abstammung, noch gesteigert wurde, nachzukommen.

Erst nach einer Versetzung in den erbetenen Ruhestand im Jahre 1907 wurde ihm die Möglichkeit hiezu gegeben.

Da in der Familie bekannt war durch mündliche Überlieferung, daß der Urahn anfangs des 18. Jahrhunderts als Kaminkehrer in dem oberpfälzischen Städtchen Pfreimdt, der damaligen Residenz der Landgrafen von Leuchtenberg, sich ansässig gemacht hatte, so war trotz Mangels des Besitzes jeglicher älterer Urkunden der Weg zur Nachforschung vorgezeichnet.

Nach Übersiedlung in die Hauptstadt München unternahm daher gelegentlich einer Reise in die Heimath nach Vohenstrauß Verfasser die ersten Versuche in Pfreimdt und schon nach kurzen Bemühungen glückte es, aus den beim dortigen Magistrate vorhandenen, nun im Kreisarchiv Amberg verwahrten, bis ins 16. Jahrhundert zurückreichenden und in zuvorkommendster Weise von dem Stadtsekretär Herrn Lins zur Einsichtnahme überlassenen´Rathsprotokollen´ festzustellen, daß Johann Feracin, Leuchtenbergischer ´Kindlfeher´ am 24. März 1700 um Aufnahme als Bürger nachsuchte.

Es wurden nun im Laufe der Zeit theilweise in München, theilweise in Amberg die Rathsprotokolle von 1699 - 1809, ferner die Kirchenbücher in Pfreimdt, die im k. Kreisarchiv Amberg hinterlegten ´Briefsprotokolle´ des Pfegamtes Nabburg, endlich die ebenfalls im Kreisarchiv Amberg befindlichen, auf die Familie bezüglichen Akten durchgearbeitet und daraus die folgende Familiengeschichte und Genealogie hergestellt.

Neben diesen mühevollen und zeitraubenden Nachforschungen gingen zahlreiche Anfragen bei vielen Pfarrämtern und Behörden in Bayern und Italien einher.

Auch zwei Reisen, nach Alleghe in Italien und Tachau in Böhmen, erstere mit Bruder August, wurden unternommen, hatten aber nicht den erwarteten Erfolg.